Rückblick auf IBA’27-Festival #2

Unter dem Motto „Denkmal trifft Zukunft“ machte das zweite IBA’27-Festival am Sonntag, 18. Mai, Station bei der Wohnbaugenossenschaft RemstalLeben – und begeisterte damit Schorndorf.

Sonne, ein umfangreiches Programm und nicht zuletzt zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher machten den Nachmittag in der Schorndorfer Vorstadtstraße zu einem stimmungsvollen Fest.

Weit über einhundertfünfzig Menschen informierten sich ausgiebig über den aktuellen Stand des Projekts und erkundeten das Bauareal.

Fand ein interessiertes Publikum: unser Beitrag zum IBA´27-Festival. Foto: Gottfried Stoppel

Der für den Festivalbeitrag gewählte Titel war Programm, steht er doch für einen Wesenskern des genossenschaftlichen Bauprojekts „Leben in der Vorstadt“. Das betonten die Vorstände der Genossenschaft, Lisa Kober und Michael Knödler, bei der Begrüßung des Publikums. Das Projekt solle auch zeigen, so Lisa Kober, „wie ein wertschätzender Umgang mit denkmalgeschützten Bestandsgebäuden und ein nachhaltiges, innovatives Bauen in die Zukunft getragen werden können“.

Andreas Hofer (rechts), Intendant der IBA´27, bei der Begrüßung der Gäste. Foto: RemstalLeben eG

Dies sei ganz im Sinne der Ideen der Internationalen Bauausstellung, unterstrich IBA’27-Intendant Andreas Hofer in seiner Rede. Er appellierte an die RemstalLeben-Mitglieder: „Behaltet den Mut, behaltet die Kraft, treibt das Ding voran!“

Architekten geben Einblicke in die Planungen

Im Verlauf des Nachmittags gaben die beiden planenden Architekturbüros exklusive Einblicke in das zweigliedrige Bauprojekt: Martin Bühler vom Atelier Wolfshof Architekten aus Weinstadt für das denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble und Kilian Juraschitz vom Atelier Kaiser Shen, Stuttgart, für die drei neu entstehenden Wohnhäuser.

Martin Bühler (links) vom Atelier Wolfshof Architekten bei seiner Einführung. Foto: RemstalLeben eG

Martin Bühler zeigte bei der Besichtigung der Bestandsgebäude greifbar auf, wie die historische, baukulturell bedeutende Bausubstanz durch einen behutsamen Umbau für die Zukunft nutzbar gemacht werden soll. So soll etwa der ehemalige Stall zur Kantine und die vormalige Scheune zu einem Co-Working-Space und einer Werkstatt werden. Die geplante Nutzung hatten die RemstalLeben-Mitglieder mit liebevollen Installationen in Stall, Scheune und Wohnhaus angedeutet.

Kilian Juraschitz, Atelier Kaiser Shen, erläutert die Planungen für die Neubauten. Foto: Gottfried Stoppel

Anhand der Präsentation der Baupläne direkt am Bauzaun erläuterte Kilian Juraschitz eindrücklich die Planungen für die auf dem Grundstück neu entstehenden Wohngebäude. Die Baukörper, die durch äußere Plattformen als halböffentliche Orte miteinander verbunden werden, gruppieren sich um eine grüne, gemeinschaftliche nutzbare Quartiersmitte.

Impressionen vom Baugelände aus der Vogelperspektive. Foto: Gottfried Stoppel

Um anzudeuten, wie die künftigen Wohngebäude im Gelände stehen, hatten die künftigen Bewohner:innen die Gebäudegrenzen abgesteckt und in ihrer Höhe durch Luftballons simuliert.

Nachhaltigkeit im Fokus

Wie das Projekt darauf abzielt, durch die Wiederverwendung von Baustoffen ressourcenschonender zu bauen, ließ ein im Gelände aufgetürmter, meterhoher Kegel aus Abbruchmaterial erkennen. Es stammt vom Abriss eines Garagengebäudes, das noch vor Kurzem auf dem Areal stand. Das Material wurde, von den Ziegeln über das Mauerwerk bis zum Gebälk, nach dem Abriss nicht einfach entsorgt. Stattdessen hatten die RemstalLeben-Mitglieder die Materialien soweit möglich demontiert und sortiert, um sie später wiederzuverwenden.

Erfreute sich großer Beliebtheit: das Programm für die kleinen Besucher:innen. Foto: RemstalLeben eG

Zwischen allem zeigte sich auch die IBA’27 mit einer Ausstellung. Sie gab Einblicke in die Ziele und weiteren Projekte der IBA´27, zu denen auch das von RemstalLeben zählt.

Ein Info-Stand bot die Möglichkeit, mit Mitgliedern der Genossenschaft ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Bei Kaffee, Kuchen und Kinderprogramm wurde der Festivalbeitrag zu einem lebendigen Ort der Begegnung – zwischen den Architekten, der Nachbarschaft, den Bürgerinnen und Bürgern und allen, die neugierig auf das Projekt geworden sind.

Die Anlaufstelle für Interessierte: der Infostand. Foto: Gottfried Stoppel