Wichtiger Meilenstein für Schorndorfer Wohnprojekt

Pressemitteilung 1/2022 RemstalLeben eG – 23.06.2022

Am vergangenen Montag hat die Wohnbaugenossenschaft RemstalLeben eG einen wichtigen Meilenstein für ihr Wohnprojekt „Leben in der Vorstadt“ erreicht. Nach der Gründung der Genossenschaft Anfang des Jahres und einer intensiven Informationskampagne in den letzten vier Monaten wurden den Mitgliedern der Genossenschaft und allen Unterstützern des Projekts nunmehr die Machbarkeitsstudien in einer Ausstellung gezeigt und von den anwesenden Architekten: Daniel Seiberts vom Architekturbüro VON M GmbH (Neubau) und Martin Bühler vom atelier_wolfshof_architekten (Kulturdenkmale) erläutert und diskutiert. Die historische Veranstaltungsscheune [Zamma] in Geradstetten bot den idealen Veranstaltungsort und war mit knapp 60 Personen auch gut gefüllt.   

Nach einer kurzen Charakterisierung des für den Neubau verfügbaren Grundstückteils erläuterte Daniel Seiberts zunächst einige rechtliche Rahmenbedingungen wie den einzuhaltenden Grenzabstand und die zulässige Geschossflächenzahl. Grundsätzlich resümierte er dabei, dass das von der Genossenschaft vorgesehene Raumkonzept mit leichten Abweichungen bei der Gesamtwohnfläche realisierbar ist. Anschließend präsentierte er mehrere Varianten zur Anordnung der Wohngebäude auf dem Grundstück. Diese Varianten unterscheiden sich zwar in der Anzahl und Höhe der vorgesehenen Gebäude sowie deren Ausrichtung, weisen jedoch auch einige grundsätzliche Gemeinsamkeiten auf: So sollen sich die Gebäude selbstverständlich in das generelle Umfeld in der Vorstadt einfügen und gut mit den zu erhaltenden Bestandsgebäuden harmonieren; und vor allem sollen sie, auch auf ausdrücklichen Wunsch der Genossenschaft, möglichst viel Freiraum und Grünflächen bieten. Letzteres wird in allen Varianten durch eine oder mehrere größere Freiflächen zwischen den Gebäuden erreicht. Zudem verwies Daniel Seiberts auf den schönen Baumbestand auf dem Grundstück, der zumindest in Teilen erhalten werden kann und somit von vornherein eine gewachsene grüne Umgebung bietet.

Anschließend stellte Martin Bühler seine Studie zur zukünftigen Nutzung der beiden zu erhaltenden Bestandsgebäude, dem Wohnhaus und der Scheune, dar. Für den Architekten aus dem Büro atelier_wolfshof_architekten war dies quasi ein Heimspiel, hatte er doch selbst vor einigen Jahren die alte Scheune in Geradstetten zum Veranstaltungsort [Zamma] umgestaltet, in dem nun die junge Genossenschaft zusammenkam. So diente der Versammlungsort zugleich als Anschauungsbeispiel für das, was in der Scheune in der Schorndorfer Vorstadt möglich ist. Dort sollen nach dem Willen der Genossenschaft viele Gemeinschaftsflächen, z. B. eine Kantine und eine gemeinsame Werkstatt, sowie offene und flexibel nutzbare Räume für die verschiedensten Aktivitäten wie Kinderbetreuung, Künstlerateliers, Workshops oder ein Co-Working-Space entstehen. Grundsätzlich wird sich die Genossenschaft hier vor allem entscheiden müssen, wie die verschiedenen Stockwerke erschlossen werden, es bietet sich ein offenes Treppenhaus oder eher ein geschlossenes an. Hinsichtlich der konkreten Nutzung der verschiedenen Räume und Stockwerke eröffnen viele Möglichkeiten, bei der die Kreativität und das Ideenreichtum der Genossenschaftler gefragt sind. Wichtig wird hier vor allem eine möglichst flexible Nutzung für die verschiedensten Zwecke sein. Bei dem ebenfalls zu erhaltenden Wohnhaus stellte Martin Bühler verschiedene Varianten zur Realisierung eines Gästehauses vor, das sowohl von den Bewohnern des Neubaus als auch von externen Gästen genutzt werden soll.

In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem auf die wichtige Bedeutung des Gemeinschaftsgedankens hingewiesen. Insbesondere in der umgestalteten Scheune wollen und sollen die zukünftigen Bewohner die Möglichkeit haben, ein wirklich gemeinschaftliches Wohnen und Leben zu realisieren, das jedoch nicht auf das eigene Areal beschränkt sein wird, sondern auf das Leben in der gesamten Vorstadt ausstrahlen soll. Darüber hinaus hoben die Teilnehmer der Veranstaltung unisono die hohe Qualität der vorgestellten Studien vor. Den Architekten war es auf eindringliche Art und Weise gelungen, die Machbarkeit des Gesamtprojekts zu belegen und dieses konkret vorstellbar und greifbar zu machen. Letzteres zeigte sich nach Abschluss des offiziellen Teils des Abends auch noch in den lockeren Diskussionsrunden, die sich beispielsweise an den Miniaturmodellen der verschiedenen Neubauvarianten bildeten. Ganz munter konnten die Teilnehmer dabei die einzelnen Modellhäuser aus der ursprünglichen Anordnung lösen und verschieben und ihre Ideen mit den Architekten erörtern.

Vor diesem Hintergrund hoben die beiden Vorstandsmitglieder der Genossenschaft, Lisa Kober und Michael Knödler, zum Abschluss nochmals die hervorragende Zusammenarbeit mit den beiden Architekten hervor. Großer Dank gebührte auch der Stadt Schorndorf und dem Team der IBA`27 (Internationale Bauausstellung StadtRegion Stuttgart), die beide ebenfalls Vertreter zu dem Abend entsandt hatten und die Genossenschaft in den vergangenen Wochen und Monaten hervorragend unterstützt haben. Nachdem das gemeinschaftliche Wohnprojekt mit diesem Meilenstein nunmehr für alle Mitglieder und Interessierte noch realer und greifbarer geworden ist, gilt es nun für die Genossenschaft, weiter zusammenzuwachsen und sich in den verschiedensten Bereichen an die Detailarbeit zu machen. Diese Aufgaben wollen alle Beteiligten nach diesem Abend mit noch mehr Elan und Begeisterung angehen.